Knauf-Museum Iphofen lässt bis 6. November hinter die Ikone Marilyn Monroe blicken

von Renate Freyeisen (erschienen in Ausgabe 07/2022)

Sie war Stilikone und Sex-Symbol der 2. Hälfte des 20. Jahrhunderts: Marilyn Monroe. Doch sie war anders, als manche heute glauben, beileibe kein Dummchen. Sie baute ihre Karriere planvoll auf. All dies können Besucherinnen und Besucher bei der unterhaltsamen Ausstellung im Iphöfer Knauf-Museum nachverfolgen, wenn sie die Frau hinter der Ikone entdecken anhand von über 200 Objekten aus Marilyns Privatleben.

Darunter auch Remakes ihrer berühmten Outfits, wie dem sensationellen, ihr direkt auf den Leib geschneiderten, paillettenbesetzten transparenten Abendkleid, in dem sie 1962 zu John F. Kennedys Geburtstag ihr hingehauchtes „Happy Birthday, Mr. President“ sang. Eigentlich aber war ihr Start ins Leben alles andere als glamourös. Gleich nach der Geburt wurde die 1926 als Norma Jeane Baker geborene in verschiedenen Pflegefamilien herumgereicht, versuchte sich später als Model und Schauspielerin, ließ ihre brünetten Haare blond färben, veränderte ihr Aussehen durch Schönheitsoperationen, nahm den bekannten Künstlernamen an und schuf sich im Verlauf ihrer Filmkarriere, die sie mit „Niagara“ startete, eine unverwechselbare Aura. Sie spielte in 31 Filmen mit, etwa in „Blondinen bevorzugt“ oder in „Das verflixte 7. Jahr“, heiratete dreimal, darunter den Schriftsteller Arthur Miller. Ihren Tod am 4. oder 5. August 1962 umgibt das Rätsel, ob es wirklich Selbstmord war.

Ihr Credo: „Der Körper ist da, um gesehen zu werden, nicht um verhüllt zu sein“, schockierte die prüde amerikanische Nachkriegsgesellschaft. Nun kann man in der Iphöfer Ausstellung der Privatsammlung von Ted Stampfer ihren Morgenmantel, ihre Kleidung, Schuhe, Strümpfe, Schminkutensilien und Fotos von ihren Auftritten, etwa vor Queen Elizabeth II. bewundern, aber natürlich auch Drehbücher, Tagebücher, Fanpost, Briefe, Pressebilder, Foto-Shootings; darauf wirkt sie sehr wandlungsfähig, von verführerisch bis ganz locker. Ihre Villa im spanischen Stil in Los Angeles war erstaunlicher Weise nicht allzu luxuriös, ausgestattet mit eher banalen Einrichtungsgegenständen.

 

Info: Bis 6. November, Dienstag bis Samstag von 10 bis 17 Uhr, So von 11 bis 17 Uhr

Bildnachweis: Stefan Ernst

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