Kunsthaus Rehau bietet Konkreter Kunst und Poesie eine Wirkungsstätte

von Petra Jendryssek (erschienen in Ausgabe 03/2011)

Die konstruktive Kunst und konkrete Poesie steht im Zentrum des Wirkens im Kunsthaus Rehau.Die Sprache losgelöst von ihrer Bedeutung wird selbst zum Zweck und Gegenstand eines Gedichtes. Der in Rehau lebende Professor für Poetik und Kunsttheoretiker Eugen Gomringer fand dafür den Begriff der “Konkreten Poesie”, der aus der Konkreten oder konstruktiven Kunst abgeleitet wurde. Dieser Reduktion in Dichtung und Bildender Kunst auf Elementares hat die Stadt Rehau mit der Einrichtung ihres Kunsthauses eine zentrale Wirkungsstätte gegeben.

Jährlich werden hier im ehemaligen, sorgfältig restaurierten Schulhaus der Stadt vier bis fünf Ausstellungen zur Konkreten Kunst gezeigt, die vom „institut für konstruktive kunst und konkrete poesie“ (ikkp) betreut werden, das neben den Ausstellungsräumen und dem Archiv Eugen Gomringer im Kunsthaus untergebracht ist. Das ikkp ist eine unabhängige Einrichtung für die Bewahrung und Pflege der Konstruktiven Kunst und Konkreten Poesie, die von Professor Eugen Gomringer gegründet wurde und geleitet wird. Grundlage des Institutes ist eine große Sammlung kunsthistorisch bedeutender Ausstellungskataloge und anderer Schriften, die seit den 1950er Jahren ständig erweitert und ergänzt wird. Die Sammlung und das Zeitschriftenarchiv stehen der Öffentlichkeit zur Verfügung und bilden die Basis für den Einblick in und das Verständnis für die Konstruktive Kunst und deren komplexe Aufgabenstellungen.

Das Archiv Eugen Gomringer umfasst in nahezu vollständigem Umfang Arbeiten und Publikationen, die von und über Eugen Gomringer erschienen sind, und ist zugleich eine einzigartige Sammlung zur Entstehung und Geschichte der Konkreten Poesie. Neben den Ausstellungen, die sich in ihren thematischen Schwerpunkten der Konstruktiven Kunst und den verschiedenen Formen Konkreter und visueller Poesie widmen, ist das Kunsthaus Rehau ein zentraler Ort für Lesungen, Vorträge, Seminare und Veranstaltungen.

Noch bis 3. April spürt Hella Nohl im Kunsthaus den Farben des Weines nach. Die Begegnung mit Italiens Weinlandschaften brachten die Künstlerin zu ihrem Thema, dem "Wein", und führten dazu, dass sie schließlich den roten Wein selbst als Gestaltungsmittel einsetzt, und Farbnuancen und Farbverhalten des Weines in einer neuen Weise untersucht und präsentiert. Vom 8. April bis 15. Mai ist Martin Krampen, Professor für Visuelle Kommunikation, mit seinen Werken zu Gast.

INFO:
Kunsthaus Rehau
Kirchgasse 4
95111 Rehau
Telefon: 09283.899485
Email: info@kunsthaus-rehau.de; www.kunsthaus-rehau.de
Öffnungszeiten: Mittwoch bis Samstag 14 bis 18 Uhr

Bildnachweis: Kunsthaus Rehau

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