Naturkundemuseum Bamberg widmet sich in neuer Sonderschau dem Wolf

von mm (erschienen in Ausgabe 10/2019)

Auch lohnt der Besuch des historischen Vogelsaals und der Jura-Fossilien in der Ausstellung „Frankenland am Jurastrand“.Des einen Leid, des anderen Freud. So könnte man die zwiespältige Gefühlslage beschreiben, die sich seit der allmählichen Rückkehr des Wolfs in unseren Landen manifestiert. Naturschützer bejubeln jede neue Wolfssichtung, besorgte Bürger und Weidetierhalter machen sich Sorgen. Debatten zu diesem Thema werden nicht selten emotional geführt, eine objektive Beurteilung bleibt oft außen vor. Die aktuelle Sonderausstellung im Naturkunde-Museum Bamberg bis 29. Dezember 2019 möchte hier Abhilfe schaffen.

Die Spezies Wolf ist hierzulande meist mit einem negativen Image belegt. Man könnte es als das „Rotkäppchen-Syndrom“ bezeichnen. Denn schon in der Märchenwelt spielt der Wolf in aller Regel die Rolle des Bösewichts. Doch dient er in den Märchen nach psychologischer Analyse nicht als das Wildtier selbst, sondern als Metapher für das Böse im Menschen.

In der Schau geht es nun darum, Aufklärung über das Wesen Wolf zu schaffen und gleichzeitig sollen die Herausforderungen verdeutlicht werden, die sich mit der Wiederbesiedelung dieses wilden Vorfahrens all unserer Haushunde ergeben.

In Bayern ist es bislang sehr unwahrscheinlich, einem Wolf in freier Natur zu begegnen, da es bislang nur sehr wenige Tiere bis hierher geschafft haben. Anders im Nordosten Deutschlands, wo der Wolf, der unter strengem Naturschutz steht, weite Gebiete besiedelt hat. Dort werden auch die Schwierigkeiten deutlich, die sich für die Weidetierhaltung ergeben. Dem stehen ökologische Aspekte gegenüber, die die Anwesenheit des Wolfs im Naturgefüge unserer Landschaft wünschenswert erscheinen lassen.

Bildnachweis: Naturkundemuseum Bamberg

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