Die Spessartgrotte in Langenprozelten feiert 20jähriges Jubiläum

von Doris Glasz

2001 bringt die Grotte mit "Die Schule der Frauen" einen Moliére-Klassiker auf die Bühne.1550 hieß die Spessartgrotte "Goldener Engel" und war stark frequentierter gesellschaftlicher Mittelpunkt der Gemeinde Langenprozelten. Das Gebäude beherbergte das bis Ende des 19. Jahrhunderts einzige Wirtshaus im Ort. Der heutige Theatersaal hielt als Dorfgericht, später als Tanzsaal her. Zu den kulinarischen Genüssen gesellen sich seit 1986 auch kulturelle. Die einzigartige Rezeptur aus Gaumenfreuden und hochwertigem Theater lockt heute Theaterfreunde von nah und fern in die Grotte. Helga Hartmann, die charismatische Intendantin und Gründerin der Spessartgrotte, ist darauf bedacht, dem Publikum eine abwechslungsreiche Kost aus heiteren Komödien, modernisierten Klassikern und Kinderstücken zu servieren. Ihr Konzept der anspruchsvollen Komödie gibt der engagierten Theaterfrau seit nunmehr 20 Jahren Recht.

2004 bringt eine "Schöne Lügnerin" Zar Alexander durcheinander.Mit bis zu sieben eigenen Inszenierungen im Jahr stellt sie immer wieder unter Beweis, dass heitere Stoffe und Niveau keine Gegensätze darstellen müssen. Der Jubiläumsabend am 20. Mai zeigte bei vollem Haus einen bunten Querschnitt durch rund hundert Eigenproduktionen. Auch in Zukunft will Hartmann ihrer Linie treu bleiben. Einmal jährlich wird es jedoch so etwas wie ein modernes Experimentalstück mit ernsterem Unterton geben. Durch Bezüge zu aktuellen Geschehnissen soll verstärkt ein jüngeres Publikum angesprochen werden. Die bissige Satire "Bandscheibenvorfall" (2005) über Büroängste war so ein Experiment. Und es hat funktioniert. Weiterhin ist der Ausbau des Kindertheaters geplant. Ab Herbst dürfen sich junge Theaterfans auf schauspielerische Workshops freuen.

Anzeigen