Seit 40 Jahren bereichert der „Salon 77 e.V.“ das kulturelle Leben Würzburgs

von Nicole Oppelt (erschienen in Ausgabe 9/2017)

Ursula Moreno, Compania Flamenca Antonio Andrade.Es wird getanzt, getrommelt, musiziert, produziert und fotografiert –im Würzburger Frauenland befindet sich ein Schmelztiegel der Kreativität.

Unter der Ägide der ersten Vorsitzenden Mercedes Sebald haben sich aktuell 25 Künstler ein zweites Zuhause geschaffen.

Seit 40 Jahren fördert der Verein künstlerische Darbietung, kulturelle Bildung und die soziokulturelle Kommunikation.

Aus der Stadt – da sind sich Mercedes Sebald, ihr Stellvertreter Norbert Schmelz und Kassenwart Robert Collomb einig – ist der „Salon 77“ nicht mehr wegzudenken.

Fest verankerte Veranstaltungen wie der Kunsthandwerkermarkt „Klein Montmartre, der sich seit 1984 auf der Alten Mainbrücke etabliert hat, oder das alljährliche „Würzburger Flamenco Festival“, das 2017 seinen 15. Geburtstag feierte.

„Vieles, was in Würzburg Standard ist, hat seinen Ursprung hier“, sagt Robert Collomb. Untrennbar ist der „Salon 77“ heute mit Namen wie der Tänzerin Lisa Kuttner und „theater ensemble“-Gründer Norbert Bertheau verbunden.

„Die Einrichtung ist eine ideale Anlaufstelle für künstlerisches Schaffen und bietet gleichzeitig Räumlichkeiten für Musiker, Tänzer, Fotografen und freischaffende Dozenten“, so die erste Vorsitzende.

Das ganze Jahr über gäbe es in der Richard-Wagner- Str. 60, wo der Verein seit den 1980ern seinen Sitz hat, regelmäßige Kurse und Workshops im Tanz-, Musik- und künstlerischen Bereich.

Die multikulturelle Kreativ-WG hat ein spannendes Konzept, beschreibt das Trio das Gefüge. Das Mit- und Nebeneinander sei nicht nur von Respekt geprägt, sondern sorge auch für Unterstützung in den bisweilen schwierigen Fahrwassern der freien Szene. Und es inspiriere vor allem gegenseitig.

„Es entsteht ein regelrechter Flow“, beschreibt Mitglied der ersten Stunde, Norbert Schmelz, den Geist im „Salon 77“.

Neue Sparten, wie Breakdance, Unterricht in Electronic-Music oder Kursangebote für Kinder, die hier kreativen Kindertanz oder Ballett lernen können, brächten zusätzlich „Farbe“ in die Gemeinschaft. Damit das so bleibt, wurden und werden die Räumlichkeiten immer wieder renoviert und verschönert, je nach Budget.

Eine ziemliche „Herausforderung“, wie alle drei unterstreichen. Ziel sei natürlich, bestehende Projekte in Zukunft noch auszuweiten und das Programm zu erweitern.

„Prinzipiell steht der Verein jedem offen. Allerdings darf es das Profil im bisherigen Repertoire noch nicht geben“, erklärt Collomb die Anforderung an den möglichen Neuzugang.

Einen Eindruck vom „Innenleben“ des „Salon 77“ können sich Außenstehende Ende November machen, wenn sich die Mitglieder mit ihren Künsten einen Abend lang der Öffentlichkeit präsentieren.

INFO: www.salon77.de

Bildnachweis: ©Norbert Schmelz Fotodesign

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