Schriftsteller und Schauspieler Dr. Markus Grimm beschreitet künstlerisches Neuland

von nio (erschienen in Ausgabe 07/2020)

„Kultur rechnet sich nicht wirklich. Sie braucht immer Liebhaber und Liebhaberinnen“, sagt Dr. Markus Grimm.
Mitte Juni 2020 sieht die Welt für viele Menschen schon wieder ein bisschen rosiger aus. Bayerns Ministerpräsident Markus Söder gibt umfangreiche Lockerungen bekannt. Der Corona- Katastrophenfall ist beendet.


Ein Aufatmen geht durch weite Teile der Gesellschaft. „Meine Befürchtung ist jedoch, dass das Kulturleben am Ende den größten Schaden nehmen wird“, so Dr. Markus Grimm im Gespräch mit dem Kulturmagazin Leporello. Durch abgesagte Veranstaltungen entwöhne man das Publikum. Daher heiße es jetzt „dranbleiben – auch mit den wenigen zur Verfügung stehenden Ressourcen“. Der Sommerhäuser Stadtschreiber, der seinem Publikum gerade keine Eintrittskarten verkaufen kann, „weil nichts stattfindet; und das offenbar auf lange Sicht“, geht mutig voran.

„Ich möchte die Situation gern als Aufforderung begreifen, künstlerisch etwas ganz Neues anzufangen.“ In seinem Fall heißt das neue Betätigungsfeld „Podcast“. Das sind Audiodateien, die zum Beispiel auf dem Mobiltelefon angehört werden können. Das Konzept ähnelt einer Radiosendung. Vor einigen Wochen hat der Kreative damit unter dem Titel „Das Wahre, Gute, Schöne“ begonnen und versucht seither mindestens einmal pro Woche eine neue Folge anzubieten. Sieben, die übrigens auch auf YouTube zu finden sind, lagen zum Redaktionsschluss bereits vor. „Es geht darin um Menschsein, Kultur und Geistesleben – aktuelle Fragen im Lichte das Wahren, Guten, Schönen eben“, erklärt Markus Grimm. Denn es stelle sich uns allen die Frage, wie unser Kulturleben „danach“ aussehen soll, in einer „Post-Corona-Zukunft“. Die Frage nach dem Wesen und der Zukunft der Kultur stelle sich aber eigentlich immer, nur nicht immer so zugespitzt wie jetzt.

Er ist überzeugt: „Kultur lebt immer vom gemeinsamen Tun und Erleben – und von Unterstützung.“ Im Fall seines Podcast ist das über die Crowdfunding-Plattform „Steady“ möglich. „Es geht darum, eine Gemeinschaft von Menschen zusammenzubringen, die ein langfristig oder auf Dauer angelegtes Projekt wie einen Podcast durch eine wiederkehrende monatliche Zuwendung unterstützt.“

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http://daswahreguteschoene.de;
https://bit.ly/2ULUzYB und http://steadyhq.com/daswahreguteschoene

Bildnachweis: Markus Grimm

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