Der „Keller Z 87“ geht als eingetragene Genossenschaft an den Start

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 2/2019)

Erster Act auf der Bühne im „Keller Z87“ nach der Eröffnungsansprache am 14. Januar von Dr. Gunther Schunk, einem der drei Gründer, war Künstler Ralf Stövesandt an der Singenden Säge. Der Keller Z 87 soll auf dem Bürgerbräugelände, dem Kultur- und Kreativquartier in der Würzburger Zellerau, eine Bühne vor allem für die nicht-kommerzielle Kultur bieten. Die anderen, kommerziellen Veranstaltungen ermöglichen die Wirtschaftlichkeit des Unterfangens.Foto: S. KhouryAm 14. Januar fand die Gründungsveranstaltung der neuen Würzburger Kultur-Location auf dem Bürgerbräu-Gelände „Keller Z 87“ statt. Als Konstrukt haben sich die Gründer, Roland Breunig, Dr. Gunther Schunk und Uwe Dolata, das Modell einer eingetragenen Genossenschaft überlegt, um das Projekt von Anfang an zu einer gemeinsamen Sache von Vielen zu machen.

Das angedachte Konzept fußt auf drei Säulen: nicht kommerzielle Kultur, kommerzielle Kultur sowie Privat- und Businessevents. Seit ein paar Wochen wurde das Konzept schon getestet und für gut befunden. Für das operative Tagesgeschäft gibt es mit Bastian Blatterspiel einen Geschäftsführer, der auch täglich vor Ort ist. Marketing, Catering und Technik sowie andere gewünschte Zusatzleistungen wurden an Fremdfirmen outgesourct und können nach Bedarf geordert werden.

Das Prinzip des Kellers funktioniert nach einem Baukastensystem. Je nach Komplexität einer Veranstaltung können Module dazu gebucht oder weggelassen werden. In den kalkulierten Mietpreisen von 150 Euro für nichtkommerzielle Kultur bis 1.400 Euro für Businessevents ist jeweils ein Minimalset an Ausstattung etwa eine Musikanlage bereits enthalten. Insgesamt gibt es 47 Genossenschaftsanteile, die zu je 15.000 Euro erworben werden können. Mehrfachbeteiligungen (jedoch maximal zehn Anteile pro Person) sind möglich. Der vorgelegte Businessplan sieht eine Auslastung im Jahr 2021 von bis zu 80 Prozent vor. Wobei die tägliche Ausnutzung nicht zwingend durch eine Abendveranstaltung gegeben sein muss, es könne auch ein Fotoshooting oder eine Tagung am Nachmittag den gewünschten Erlös einspielen, heißt es in den Unterlagen zum ersten Genossenschaftsabend. Apropos Genosse, das ist qua definitionem jemand, der mit jemanden anderem gemeinsam genießt ... im vorliegenden Fall: Kultur im „Keller Z 87“! Susanna Khoury


Bildnachweis: © Susanna Khoury

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