Wilhelm Shakespeares Hamlet begeistert im E.T.A.-Hoffmann-Theater Bamberg

von Tim Förster (erschienen in Ausgabe 3/2019)

Am 22. März feiert der Bamberger Hamlet seine Bühnenpremiere im Großen Haus des ETA Hoffmann-­Theater. Beginn ist um 19.30 Uhr.Nach dem Freiluftspektakel des „Sommernachts­traums“ im vergangenen Juli hält nun der nächste große Shakespeare Einzug auf der Bamberger Theaterbühne.

Eine Tragödie um Rache, Liebe und Politik, die ?in Fachkreisen wie im Volksmund eine beispiellose Sonderstellung unter den Stücken der Weltliteratur einnimmt, tausendfach zitiert: Hamlet!

Der junge Dänenprinz Hamlet studiert in Wittenberg und kommt von dort mit den neuen Ideen im Gepäck, dem Glauben an die Vernunft, nach Helsingör zur Beerdigung seines Vaters. In der Nacht begegnet er einem Geist in Gestalt des toten Königs, der sein gesamtes Weltbild in den Grundfesten erschüttert. Der Geist fordert Rache: Hamlets Mutter und sein Onkel Claudius haben den Vater ermordet und wollen nun Hochzeit feiern.

Hamlet versteckt seine Gedanken unter einer Maske der Wunderlichkeit, er will Gewissheit und engagiert eine Schauspieltruppe, um vor dem neuen Königspaar die Mordgeschichte spielen zu lassen. Claudius und die Mutter sind ins Mark getroffen und brechen das Spiel ab. Soll Hamlet nun den Rachemord begehen? Was wäre damit gewonnen? Sollen der Kette von Verbrechen und Schuld weitere Glieder hinzugefügt werden? Wie sich befreien von den Lasten der Altvorderen? Der Riss, der durch ihn geht, verschont auch nicht seine Liebe zur jungen Ophelia. Nach und nach werden alle in einem unheilvollen Sog von Wahnsinn, Intrigen, Kampf und Mord hin­abgezogen.

Im Spannungsfeld einer sich radikal verändernden Welt ist der Protagonist zerrissen zwischen Tradition und Moderne, zwischen alten Ideologien und neuen Ideen, zwischen dem Misstrauen gegenüber verbrauchter Vergangenheit und der Angst vor chaotischer Zukunft, zwischen Sein und Nichtsein.

Bildnachweis: © Jürgen Schnabel

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