…Ivan Alboresi, Tänzer, Choreograph und Regisseur?

von Ursula Düring (erschienen in Ausgabe 11/2015)

Mit einem lachenden und einem weinenden Auge hat Ivan Alboresi zum Ende der Spielzeit 2013/14 die Ballettcompagnie des Mainfranken Theaters verlassen. Bei einem gemütlichen Plausch spricht er über seine berufliche Zukunft.

Für den vielfach ausgezeichneten Tänzer, Choreografen und Regisseur ( u.a. 2009 Kulturförderpreisträger der Stadt Würzburg) bedeutet das Ende seiner Tanzkarriere kein Drama.

„Man weiß von Anfang an, dass mit dem Tanzen irgendwann Schluss ist. Ich war darauf vorbereitet“, erzählt er und rührt in der Tasse mit dampfendem Café Latte.

„Ich habe mir darüber schon immer Gedanken gemacht“. Natürlich spielten Regie und Choreografie in seinen Zukunftsvisionen eine große Rolle.

Schließlich hat sich der beliebte Künstler auch am Würzburger Haus bereits in diesen Genres bewiesen. Aber Alboresi hätte sich trotz seiner Liebe zu Tanz und Theater auch einen völlig anderen Beruf vorstellen können.

Ein kleines Café mit selbst gebackenen Kuchen zu bewirtschaften beispielsweise. „Der Kontakt mit Menschen ist mir wichtig“ lächelt er charmant-spitzbübisch und nimmt einen Schluck.

Doch er bleibt natürlich bei seinen Leisten. Statt eines Vertrages in der Gastronomie hat er nun einen am Theater Nordhausen unterschrieben.

Ab 1. September 2016 wird Alboresi für drei Jahre die Funktion eines Ballettdirektors und Choreografen einnehmen.

In dem neoklassizistischen Gebäude in Thüringen wird seit 1917 Theater gespielt, gibt es mit eigenen Ensembles Musiktheaterund Ballettinszenierungen, Schauspiele und Konzerte.

Auf die Arbeit mit einer Kompanie aus zwölf Tänzerinnen und Tänzern und Möglichkeiten zu inszenieren freut sich der gebürtige Italiener.

„In dieser Kombination kann ich mich auf meine künstlerische Entwicklung als Choreograf und Regisseur konzentrieren, einen eigenen Stil präsentieren und gleichzeitig Möglichkeiten zur Mitgestaltung wahrnehmen“. Für die laufende Spielzeit ist Alboresis Terminkalender gut gefüllt.

Neben der Inszenierung des Musicals „Jekyll und Hyde“ (Premiere 21. November) und der Choreografie zu dem Tennessee-Williams-Stoff „Die Glasmenagerie“ (Premiere 9. April 2016) am Mainfranken Theater, stehen die Choreografie „Tod in Venedig“ für die Oper Nizza und die Regie für die Kalman-Operette „Die Herzogin von Chicago“ am Theater Hof an.

Außerdem wird Alboresi die Choreografie eines klassischen Stoffs für seinen Einstand in Nordhausen entwerfen.

Bildnachweis: Jörg Neubauer

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