Christian Kreppel mag den Parforceritt, den die Personalunion Intendant des Schweinfurter Theaters, Präsident der Inthega und Kulturamtsleiter der Stadt fordert

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 4/2017)

„Wo stehen wir? Wo wollen wir hin?“ - Kulturamtsleiter Christian Kreppel hat einen Kulturentwicklungsplan angestoßen, um zu ermitteln wie das Profil der Arbeiter-, Industrie und Kulturstadt Schweinfurt ausschaut. Die Erhebungen laufen.„Ich möchte Ämter mit Leben füllen, gestalten und dicke Bretter bohren“, betont Christian Kreppel, der seit elf Jahren Intendant des Theaters Schweinfurt, im zweiten Jahr Kulturamtsleiter der Stadt und vorerst bis 2019 parallel noch Präsident der Inthega (Interessengemeinschaft der Städte mit Theatergastspielen) ist.

Er komme sich manchmal so vor, als hätte er mehrere Zuchthengste/-stuten laufen und müsse im Galopp von einem Sattel in den anderen springen.

Das mache aber Freude, auch wenn es bisweilen anstrengend ist, so Kreppel, weil er in allen Positionen Zukunft gestalten, etwas voranbringen und die Früchte seiner Arbeit dann auch sehen möchte.

Wie letztes Jahr beim Rückert-Jahr in Schweinfurt mit drei großen Ausstellung und insgesamt 90 Veranstaltungen rund um den Sohn der Stadt und parallel dazu „50 Jahre Theater der Stadt Schweinfurt“.

Während die Jubiläumsspielzeit noch andauert, geht es schon wieder in die Vollen beim nächsten großen Projekt, Theatersanierung.

„Wir haben das große Glück in dieser Stadt, dass der Stadtrat geschlossen „für Kultur“ ist und, dass auch noch das Geld da ist, um kulturelle Wünsche erfüllen zu können“, sagt der Kulturamtsleiter.

Ich bin guter Dinge, dass wir bis Mitte des Jahres eine Entscheidung haben und im Juli 2018 mit der Sanierung loslegen können. Geplant sei, so der Intendant, bei laufendem Spielbetrieb zu sanieren, sprich mit verkürzten Spielzeiten.

„Ich möchte alle 16 Abo-Ringe erhalten, nur verkürzt. Die Details der Durchführung sind freilich noch offen“.

Der große Vorteil in Schweinfurt sei, dass wegen der erfolgten Teilsanierung in 2000/2001 nicht generalsaniert werden müsse: Das Hauptdach muss erneuert werden, ebenso die Haustechnik, ein Anbau mit einer Hinterbühne mit fehlenden Sozialräumen steht an und das Herzstück: die Hauptbühne mit Bühnentechnik (Erhöhung des Bühnenturms und Erneuerung der Zuganlage).

„Bei 2500 Quadratmetern Grundfläche, 50.000 Kubikmetern umbauten Raum auf insgesamt sechs Stockwerken, ein spannendes Unterfangen!“

In Schweinfurt gebe es einen starken Konsens von OB, Finanzreferat, Baureferat, Kulturamt und der Öffentlichkeit für die Sanierung, daher freue Christian Kreppel sich schon jetzt auf diese neue Herausforderung, zumal parallel wahrscheinlich auch Würzburg, Hof und Coburg saniert werden.

Ja, alle Theater der Region sind halt in die Jahre gekommen. Parallel dazu laufend die Planungen für das Großprojekt „Kulturforum“ am Martin Luther Platz, bei dem Einrichtungen der Museen und Galerien, Stadtarchiv und Museum Otto Schäfer, dessen Bestände der Stadt in einer Stiftung übergeben wurden, verbunden werden.

Aber das ist dann wieder eine neue Geschichte...!

Bildnachweis: Anand Anders

Anzeigen