Sommerfestspiele Dinkelsbühl: „Pension Schöller“ entführt in die 20er

von red (erschienen in Ausgabe 03/2020)

Es spielen: Laura Mahrla, Andreas Gräbe, Knut ­Fleischmann, Gerald Liebenow, Pascal Averibou,  Margarit Ziellenbach, Maike Frank, Andreas Peteratzinger und Bernhard Schnepf.
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In Dinkelsbühl kann man ab 16. Juni die „Pension Schöller“, eine Komödie in drei Akten von Wilhelm Jacoby und Carl Laufs, auf der Freilichtbühne erleben.

Intendant Peter Cahn inszeniert schwungvoll einen Einblick in Berlins 1920er Jahre. Alles tanzt und lebt, das Leben pulsiert und der Wahnsinn schwappt von einer Seite zur anderen. Zum Inhalt: Philipp Klapproth wartet mit einem nicht gerade kleinen Grundbesitz im eher ländlich idyllischen Umland von Berlin auf, im schönen Kyritz. Aber der wohlhabende Pensionär möchte nicht nur mit seinem Besitz glänzen, sondern auch das Spleenige der Hauptstadt als Teil seiner Selbst präsentieren. So überlegt er sich, eine Soirée in einer Irrenanstalt zu veranstalten, um seinen Stammtischkumpanen, den Apotheker, mit seiner wahnwitzigen Idee zu übertrumpfen. Nur kennt Klapproth keine Irrenanstalt – sein Neffe Alfred soll hier Abhilfe schaffen. Zumal dieser gern ein schickes Sümmchen vom Onkel borgen möchte.

„Eine Hand wäscht die andere“, denkt sich Philipp. Alfred stimmt zu, und „verkauft“ seinem Onkel die nette Familienpension Schöller, direkt über dem Café, in dem sich Philipp und Alfred treffen, als „Klapsmühle“. Da die Gäste der Pension wirklich etwas schrullig sind, lassen sie sich auch prima als Insassen einer Klinik vermarkten: die wilde Schriftstellerin, der löwenjagende Professor, der Major a.D. und der Direktor des Hauses, der eigentlich Musikdirektor ist, mit seinem Neffen mit Sprachfehler, der zur Bühne will. Philipp Klapproth ist zunächst begeistert, als er die „Pension Schöller“ betritt. Doch als es immer wilder zugeht, flüchtet er sich auf sein Gut. Doch sind die vermeintlichen Patienten ja freie Menschen und als solche beschließen sie dem netten Herrn Klapproth zu folgen…

Bildnachweis: Johanna Müller

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