Würzburger Programmkino Central startet erfolgreich auf dem Bürgerbräu-Gelände

von Pat Christ (erschienen in Ausgabe 2/2017)

Das neue Central im BürgerbräuEgal, wo man nun sitzt – von überall hat man einen freien Blick zur Leinwand. Das war in der Mozartschule, der ehemaligen Heimat des Programmkinos Central, keineswegs so.

Die Sitze sind auch bequemer, Kinogebäude und Säle barrierefrei mit dem Rollstuhl zugänglich. Fest angestellte Servicekräfte reichen vor und nach der Vorstellung kleine Snacks.

Sogar - und das war reichlich umstritten im Team - Popcorn gibt’s im neuen Central, das für 850.000 Euro auf dem Bürgerbräu-Gelände eingerichtet wurde.

Auch wenn nun vieles schöner, moderner und praktischer ist: Das Profil des Central hat sich nicht geändert, betont Geschäftsführerin Heidrun Podszus.

Nach wie vor wird Arthouse abseits des Mainstreams gezeigt.

Das Kino öffnet an jedem Tag in der Woche spätestens um 16 Uhr mit einem Kinderfilm; bisher gab es nur am Wochenende Filme für Kinder zu sehen. Danach wird anspruchsvolles Erwachsenenprogramm gezeigt.

Wie in der Vergangenheit kooperiert auch das neue Central mit zahlreichen Würzburger Institutionen und Initiativen, um das Filmprogramm mit besonderen Inhalten zu bereichern.

So wurden im Januar spezielle Streifen zu diskussionswürdigen Themen wie „Menschenrechte“, „ADHS“ oder „Menschen mit Behinderung“ gezeigt.

Geschäftsführerin Heidrun Podszus hinter der Theke des neuen CentralUm junge Leute anzusprechen, kooperiert das Central auch künftig mit dem Jugendkulturhaus Cairo und dem Bechtolsheimer Hof.

Das Programm zusammenzustellen, ist laut Heidrun Podszus jeden Monat aufs Neue eine Gratwanderung. Das Central will weiterhin auch solche Filme zeigen, die nicht die Massen ansprechen.

Gleichzeitig muss wirtschaftlich gedacht und gehandelt werden. 150 Zuschauer braucht es im Durchschnitt am Tag, damit der Finanzplan aufgeht. Der Start auf dem Bürgerbräu-Gelände hatte die Erwartungen weit übertroffen: „Täglich kamen 190 Zuschauer.“

Natürlich muss berücksichtigt werden, dass am Anfang jeder sehen will, wie das neue Central aussieht. Doch alles deutet darauf hin, dass die Zielvorgabe von 150 Zuschauern am Tag langfristig eingehalten werden kann. In den drei Sälen ist Platz für insgesamt mehr als 300 Besucher.

„Die Filme können nun auch länger laufen als bisher im „Moz“, so Podszus: „So lange, wie Zuschauer kommen.“ Für „Specials“ im Central sorgt nicht zuletzt der neue Freundeskreis.

Ein Teil der „Freunde des Central“ zeigt jetzt monatlich unter dem Titel „Der besondere Film“ einen cineastischen Klassiker.

Ganz neu ist ein „Kurzfilm-Slam“, der demnächst zum ersten Mal organisiert wird. Der bereits etablierte „Virtuelle FilmClub“ will auch im neuen Central regelmäßig Genrefilme präsentieren.

INFO: www.central-bb.de

Bildnachweis: Pat Christ, Central

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