Vom 9. bis 12. November ist Richard O’Briens „The Rocky Horror Show“ in Schweinfurt zu sehen

von nio (erschienen in Ausgabe 09/2023)

„Kramen Sie die Strapse aus den Tiefen Ihres Kleiderschrankes hervor, schnappen Sie sich Klopapier, Reis und alles andere, was Sie für eine echte Rocky Horror Show brauchen und feiern Sie mit uns getreu dem Motto ‚Don’t dream it, be it!‘.“ Derart „kernige“ Ansagen dürfte es in der Vorweihnachtszeit eher selten geben.

Das Theater der Stadt Schweinfurt ist jedoch „frei heraus“ und lädt sein Publikum ab 16 Jahren dazu ein, gemeinsam mit der „tfn_musical_company“ aus Hildesheim, den Time Warp zu tanzen und die Geschichte rund um den exzentrischen Wissenschaftler Frank N. Furter vom Planeten Transexual und seine Gespiel:innen live zu erleben. Die Prognose, dass es Anfang November ziemlich schrill und skurril im hiesigen Theater im Gemeindehaus zugehen wird, wenn das wohl schrägste Musical aller Zeiten zur Aufführung kommt, dürfte nicht zu kurz gegriffen sein.

In der Rolle des exzentrischen Transvestiten Frank N. Furter vom Planeten Transexual ist Daniel Wernecke zu erleben. Eine absolute Kultfigur. Er blickt freudig und ehrfürchtig zugleich auf die Inszenierung des „theaters für niedersachsen“. „In der Show wird die gesellschaftliche Norm auf den Kopf gestellt: Was extrem ist, ist normal – und das biedere Paar Brad und Janet ist unter den Transexuals eine Minderheit und wirkt daher sehr exotisch“, sagt er im Gespräch mit Dramaturgin Julia Hoppe. Die Norm erklärt er, sei immer nur eine Betrachtungsweise. Darüber hinaus gehe es um sexuelle Freiheit und Revolution.

„Man darf nicht vergessen, dass das Stück aus den 1970ern ist, eine Zeit, in der man für gesellschaftliche Akzeptanz auf die Straße gehen musste. Und in der heutigen Zeit, wo durchaus ein leichter Rechtsruck durch die Gesellschaft geht, ist dieses Stück immer noch aktuell mit der Aussage, tolerant zu sein gegenüber Menschen, die in den Augen mancher anders sind oder anders aussehen.“ Sein Appell an das Publikum geht daher auch über das Stück hinaus: „Don't judge a book by its cover!“

Bildnachweis: Tim Müller

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