Monika und Mathias Repiscus, die beiden Betreiber des „Bockshorn im Kulturspeicher“ gehen in den Ruhestand

von red (erschienen in Ausgabe 05/2023)
Monika und Mathias Repiscus, die beiden Betreiber des „Bockshorn im Kulturspeicher“, einer der etabliertesten Kabarettbühnen Deutschlands, gehen zum Jahresende nach 39 Jahren Bockshorn in den wohlverdienten Ruhestand. Nach 17 Jahren in Sommerhausen ist das Bockshorn seit 2002 in Würzburg, im Keller des Museums im Kulturspeicher, ansässig.

Kabarettgrößen wie Dieter Hildebrandt, H.D. Hüsch, Richard Rogler, Ottfried Fischer, Vince Ebert, Philipp Weber, Mathias Tretter und Viva Voce traten hier auf; im Gesamtkonzept stand von jeher auch die Nachwuchsförderung im Vordergrund. U. a. unterstützte Mathias Repiscus Urban Priol und Matthias Tretter zu Beginn ihrer Karriere. Darüber hinaus hat der Schweizer Repiscus zahlreiche Bühnenprogramme renommierter Kabarettisten als Regisseur mitgestaltet.

„Die Stadt Würzburg und auch ich ganz persönlich bedauern diese Zäsur außerordentlich. Hier geht eine außergewöhnliche und einmalige Kleinkunst-Ära zu Ende,“ bedauert Kulturreferent Achim Könneke die Entscheidung der Betreiber.

„Mit ihrer jahrzehntelangen erfolgreichen Arbeit haben Monika und Mathias Repiscus Würzburg zu einer Top-Adresse in der deutschsprachigen Kabarettszene entwickelt. Diese Lebensleistung verdient allerhöchsten Respekt. Wir sind Monika und Mathias Repiscus sehr dankbar und hoffen, würdige Nachfolgerinnen oder Nachfolger zu finden“, so Oberbürgermeister Christian Schuchardt.

Die Stadt unterstützt die private Bühne Bockshorn bisher mit einem kontinuierlichen Jahresbudget und ist Vermieter des Kellertheaters im Kulturspeicher am Alten Hafen. Nun muss sie eine neue Betreiberin oder einen neuen Betreiber für die Bühne finden. Dies verbunden mit der ausdrücklichen Hoffnung, dass auch künftig Kabarett der oder zumindest ein Schwerpunkt bleiben wird. Hierzu wurde jetzt ein transparentes und offenes Vergabeverfahren gestartet, das möglichen Interessentinnen und Interessenten einen fairen Wettbewerb auf Basis einzureichender Konzepte bieten möchte.  

Interessentinnen und Interessenten können bis 10. Juli ihre künstlerischen Betriebskonzepte einreichen. Dabei soll nach Möglichkeit die bisherige programmatische Charakteristik des Theaters Bockshorn erhalten bzw. weiterentwickelt werden. Die Übernahme der Wortmarke „Bockshorn“ von den bisherigen Betreibern ist prinzipiell möglich. Wichtig ist darüber hinaus, ob und wie das künstlerische Konzept das Kulturangebot in Würzburg insgesamt attraktiv bereichert.

Die Bewerbungen werden bis Ende Juli 2023 von einem Beratungsgremium, das aus Vertreterinnen und Vertretern der freien Kulturszene und der Stadtverwaltung besteht, bewertet. Auf der Basis dieser Empfehlung wird der oder die künftige Betreiber/in ausgewählt. Interessentinnen oder Interessenten können sich beim Fachbereich Kultur per Mail an info.kultur@stadt.wuerzburg.de melden und erhalten die ausführlichen Bewerbungsunterlagen zugesandt. Abgabetermin für die Konzepte ist der 10. Juli.
Bildnachweis: Bernd Brundert

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