Brigitte Obermeier feiert „20 Jahre Theater Sommerhaus“

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 07/2023)

"Für Biggi ist ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen und das freut mich sehr“, sagt Lebensgefährte Hannes Hirth anlässlich der Feier zu „20 Jahren Theater Sommerhaus“ Ende September. „Mir macht Theaterspielen noch genauso viel Spaß wie am ersten Tag. Auf der Bühne bin ich glücklich und ein eigenes Theater war immer mein Traum“, erzählt die Prinzipalin des Theaters Sommerhaus, das seit 2018 in Winterhausen in der Kirchgasse 11 seine Bestimmung gefunden hat. Endlich angekommen nach drei Jahren der Obdachlosigkeit, ohne feste Spielstätte durch die Gegend getourt, alternierend im Saal des Sommerhäuser Rathauses, auf der Kulturbühne Alte Feuerwehr in Gerbrunn, am Theater am Neunerplatz in Würzburg und auch im einstigen Domizil, dem jetzigen Vogelhaus in Sommerhausen gespielt. Eine herausfordernde Zeit für alle Beteiligten!

„Es kommt alles so, wie es kommen soll und wie es kommt, so ist es gut“, meint Brigitte Obermeier. Wenn uns in der Katharinengasse in Sommerhausen nicht gekündigt worden wäre, hätten wir jetzt vielleicht nicht unser erstes eigenes Theater. Zur Feier „Ein Jahr Leporello“ 2003 im Kartoffelkeller Giebelstadt ließ sie ihre „Sekretärinnen“ zum ersten Mal auf der Bühne auftreten. Es waren Ausschnitte aus dem Stück, mit dem sie im gleichen Jahr in Sommerhausen ihr erstes Theater eröffnen sollte. Und Musik-Revuen sind nach wie vor die Publikumslieblinge auch nach 20 Jahren Sommerhaus, berichtet die Vollblutschauspielerin vom Publikumsgeschmack einer Heerschar, die sie auch in der Corona-Zeit nach Kräften unterstützt hat.

Der Support der Menschen in unserem Umfeld ist unbeschreiblich, ohne den hätte das alles nicht funktioniert. Und so waren bei der Jubiläumsfeier auch nahezu alle da, neben dem Unterstützer:innenkreis natürlich auch Schauspielkolleg:innen Silvia Legner und Heiko Schnierer sowie die Allrounder im Betrieb Martin Hanns und die Tochter der Prinzipalin Mascha Obermeier, die genauso lange schon auf der Bühne steht, wie es das Theater Sommerhaus gibt, nämlich 20 Jahre. „Meine erste Hauptrolle spielte ich in „Der kleine Prinz“, nämlich den kleinen Prinzen und wurde auch zum ersten Mal interviewt und zwar von Leporello“, erinnert sich Mascha Obermeier. Sie hat den Elan und die Fähigkeit zu begeistern in der DNA und so verwundert es nicht, dass ihr „kleiner Prinz“ Sohn Jonas (1) auch schon fester Bestandteil der Theaterfamilie im Sommerhaus ist. Sie sei da reingewachsen und könne sich auch nichts anderes vorstellen als Schauspielerin und Sängerin zu sein. „Es hüpft mir jedes Mal das Herz, wenn ich Mascha auf der Bühne erlebe. Sie hat so eine Ausstrahlung, Stimme und Präsenz, das haut mich immer wieder auf Neue um,“ sagt die stolze Mutter. Ebenso lange Ensemblemitglieder sind Sylvia Legner (18 Jahre) und Heiko Schnierer (17 Jahre), die sich auch wie am ersten Tag immer wieder aufs nächste Stück im Sommerhaus freuen.

„Auch, wenn gerade an allen Ecken und Kanten Personal fehlt, der Spielplan für die 21. Saison steht“, so die Intendantin. Und was kommt dann? „Ich möchte ja nicht mein Alter verraten, aber irgendwann würde ich gerne seltener spielen und nur noch ausgewählte Stücke, mit Hannes um die Welt reisen und mehr Zeit für meine Enkel haben“, erzählt Obermeier von ihren Zukunftsplänen. Aber noch ist es nicht soweit und die ans Herz gehende Schauspielerin und Regisseurin bleibt ihrem heißgeliebten Publikum noch erhalten.

Bildnachweis: Susanna Khoury

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