Am 20. Dezember ist „Die Feuerzangenbowle“ im Theater im Gemeindehaus in Schweinfurt zu sehen

von nio (erschienen in Ausgabe 11/2023)

„Das Schönste im Leben“, resümiert die Herrenrunde um den jungen Schriftsteller Dr. Johannes Pfeiffer, „war die Gymnasiastenzeit“. Doch Pfeiffer hatte Privatunterricht, war nie auf der Penne, kennt weder Pauker noch die Streiche, die man ihnen spielt, ist „überhaupt kein Mensch, sozusagen“. Eine Schnappsidee wird geboren. Was wäre, wenn diese so glückselig-unbeschwerte Phase des Lebens wieder aufersteht, wenn das Versäumte nachgeholt werden könnte?

Als „Pfeiffer mit drei f, eins vor und zwei nach dem ‚ei‘“ wird er in der Oberprima von Babenberg „Schöler“ und ersinnt mit seinen pubertierenden Schulkameraden Unfug aller Art, um den Lehrkörper zu ärgern… Wohl kaum jemand, der diesen Einstieg in die zweite Karriere eines längst arrivierten Intellektuellen nicht kennt. „Die Feuerzangenbowle“ nach dem Roman von Heinrich Spoerl ist eine der wohl bekanntesten Lausbubereien weltweit. Zu verdanken ist dies nicht zuletzt Helmut Weißens Kultfilm mit Heinz Rühmann in der Hauptrolle aus dem Jahr 1944. Sie versetzt das Publikum zurück in eine „gute, alte Zeit“, lässt den Alltag vergessen und ungehemmt lachen.

Das Theater der Stadt Schweinfurt möchte seinem Publikum kurz vor Weihnachten die Gelegenheit zu solch unbeschwerten Stunden geben und holt den Kultfilm auf die fränkische Bühne. Zu Gast ist das Altonaer Theater aus Hamburg, das den Stoff unter der Regie von Axel Schneider am 20. Dezember im Theater im Gemeindehaus zu neuem Leben erweckt. Das Ensemble hat wahrhaft Expertise mit „Der Feuerzangenbowle“. Immerhin feiert das Kultstück in diesem Jahr sein 25-jähriges Jubiläum am Altonaer Theater. Seit einem Vierteljahrhundert schaffen sie es, das weiterzutragen, was schon Dr. Johannes Pfeiffer erkannt hat: „Wahr sind nur die Erinnerungen, die wir in uns tragen; die Träume, die wir spinnen und die Sehnsüchte, die uns treiben. Damit wollen wir uns bescheiden.“

Bildnachweis: © G2 Baraniak

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