Sängerin Julia Rutigliano bekommt den Kulturförderpreis der Stadt Würzburg

von Renate Freyeisen (erschienen in Ausgabe 11/2014)

Eigentlich ist sie trotz ihres italienischen Namens ein echtes Würzburger Kind, die Sängerin Julia Rutigliano.

Dieses Jahr wird sie ausgezeichnet mit dem Würzburger Kulturförderpreis. Schon früh trat sie in ihrer Heimatstadt öffentlich auf.

Wie zum Beispiel mit dem Kinderchor der Mädchenkantorei auf dem Domvorplatz bei der Aufführung von „Johanna auf dem Scheiterhaufen“.

Da war sie 12. Ihr Platz war schon immer auf der Bühne: Sie sang im Kinderchor des Stadttheaters im „Schlauen Füchslein“ und in „Jakob Lenz“.

Musik gehörte in ihrer Familie zum Leben. Daneben tanzte Julia im Ballet und brachte es bis zur Bayerischen Meisterschaft.

Der Wunsch, selbst einmal große Gesangsrollen zu gestalten, kam, als sie Veronika Diefenbacher im Würzburger Theater erlebte; da sagte sie zu ihrer Mutter: „Das will ich auch mal machen!“ Vorerst aber glänzte sie bei Schulaufführungen des Matthias-Grünewald- Gymnasiums Würzburg in Hauptrollen bei „Fairy Queen“ und „Der Magier von Rom“.

Schon während ihrer Schulzeit war sie Jungstudentin für Gesang und Oper an der Würzburger Hochschule für Musik.

Nach dem Abitur studierte sie in München Gesang und begeisterte bei den Aufführungen der Theaterakademie August Everding unter anderem als Zaide, Donna Elvira, Schöne Helena oder Alarico.

Nach Abschluss des Studiums wirkte sie am Opernstudio des Staatstheaters Nürnberg (2005-2006), ging dann ins feste Engagement nach Bonn und wechselte vom Sopran ins Mezzo-Fach.

Damit profilierte sie sich als Venus in Bremen und war zwei Spielzeiten fest engagiert in Braunschweig. Seit 2012 ist sie freischaffend.

In Bayreuth war sie nun im „Ring“ als Rheintochter und Walküre zu erleben, beim Maggio Musicale in Florenz sang sie dieses Jahr die Brangäne unter Zubin Mehta; der war von ihr so begeistert, dass er sie im Oktober für Mahlers 2. Sinfonie nach Tel Aviv holte.

Im Augenblick ist Julia in Weimar beschäftigt. Dort wird sie den Octavian im „Rosenkavalier“ geben.

Auch die Würzburger dürfen sich freuen: 2015 wirkt sie beim Gedenkkonzert zum 16. März im Dom mit.

INFO:
Weiterhin erhält die bildende Künstlerin Angelika Summa den Kulturpreis 2014. Weitere Kulturförderpreise bekommen der Maler und Zeichner Maneis Arbab und der Architekt Matthias Braun. Die Verleihung der Kulturpreise ist am 24. November um 19.30 im Kulturspeicher. Mit den drei Kulturmedaillen der Stadt werden heuer Dr. Roland Flade, der Kunstverein Würzburg e.V. und die Volunteers des Mainfränkischen Museums geehrt. Die feierliche Übergabe hierfür erfolgt am 11. Dezember im Ratssaal des Rathauses.

Bildnachweis: privat

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