Der Frauenkreis „Diskulinaria“ besteht seit 20 Jahren in Würzburg

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 12/2012)

(v.l.n.r.): 20 Jahre „Diskulinaria“: Uschi Strohmeier (Vorsitzende), Sybille Thomsen (vom 50. bis zum 115. Treffen mit dabei), Gabriele Geisler-Wöhrle (stellvertretende Vorsitzenden) und Gisela Anker-Reimann (Gründerin).

„Diskulinaria“ - was bedeute das eigentlich?

„Dis“ steht hier weder für den britischen, noch für den italienischen Geheimdienst (DIS: Defence Intelligence Staff, Dipartimento delle Informazioni per la Sicurezza), auch nicht für die Tonart „Dis“, auch wenn der Diskulinaria Kreis oftmals der Kultur frönt.

Nein, die Damen um die amtierende Vorsitzende Uschi Strohmeier und ihre Vertreterin Gabriele Geisler- Wöhrle machen keinen Hehl daraus, es geht um Diskussion und Kulinarisches.

1992 von Gisela Anker- Reimann und Susanne Schaefer- Dieterle ins Leben gerufen, trifft sich die Runde sechs Mal im Jahr zu Speis und Trank und zur Diskussion über Kultur, Politik und Gesellschaft.

Die Frauen, die allesamt mit beiden Beinen fest im Beruf und Leben stehen, trafen sich kürzlich zum 115. Mal, um das 20-jährige Jubiläum von „Diskulinaria“ zu feiern. „Die Zeiten ändern sich und wir uns mit ihnen“ („tempora mutantur et nos mutamur in illem“) war die Einladung überschrieben und ein Fakt unserer Tage.

Und das ist auch gut so, denn nur, wer sich verändert, bleibt sich und andern letztendlich treu. Das Motto hat auch Autorin Ulrike Schäfer, die als Künstlerin das Jubiläumstreffen umrahmte, aufgegriffen und Kurzgeschichten aus und über ihr Leben rezitiert.

Veränderten Bedingungen Rechnung tragen, ohne sich dabei allzu sehr zu verbiegen... Vor diesem Balanceakt stehen wir alle fast jeden Tag. Das zu schaffen und dabei glücklich und zufrieden zu leben, ist die Kunst.

Apropos Kunst: Ulrike Schäfer vom Autorenkreis Würzburg, ausgezeichnet mit dem Würth-Literaturpreis, trug „Reparaturen“, „Inselsommer“ und „Die Art wie meine Mutter liebte“ aus ihrem Repertoire vor, das wie sie selbst sagt nun schon eine „kritische Masse“ erreicht habe, so dass sie über eine Bündelung ihrer besten Geschichten in einer Anthologie nachdenke.

Nachgedacht wurde an diesem Abend auch, und vor allem sich erinnert, diskutiert und genossen im Hotel Walfisch in Würzburg beim leckeren Drei-Gänge- Menü.

„Diskulinaria“ eben, wie eh und je und doch immer wieder ganz anders!

Bildnachweis: Khoury

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