Eines der ältesten Gewürze der Welt liegt wieder im Trend: Fenchel

von Susanna Khoury (erschienen in Ausgabe 5/2016)

Fenchel ist eines der ältesten Gewürze - bereits 3000 vor Chr. soll man die Wirkung des Fenchels gekannt und genutzt haben und zwar in Mesopotamien, sagt Uschi Strohmeier. Fenchel habe in mehrfacher Hinsicht heilende Wirkung, er lindere Krämpfe, löse festsitzenden Schleim und hemme Bakterien und Pilze in ihrem Wachstum."Wie auch immer er gegessen wird, macht er den Menschen fröhlich und vermittelt ihm angenehme Wärme und guten Schweiß und eine gute Verdauung", beschrieb bereits Hildegard von Bingen (1098-1179) in ihrem Kräuterbuch die Wirkung des Fenchels.

Ernährungsberaterin Uschi Strohmeier geht mit ihr d´accord und lobt Fenchel über den grünen Klee: “Fenchel ist basisch (daher ist man fröhlich und nicht „sauer“), antiseptisch, schleim- und krampflösend.

Gut für stillende Mütter (regt den Milchfluss an) und gut für Kleinkinder (hilft gegen Blähungen)“. In der Küche verwendet man die Knolle des Doldengewächses, in der Pharmazie den Samen. Es gibt zwei Arten, den Bitter- (grün bis bräunlich) und den Süßfenchel (weiß bis gelbliche Früchte).

„Anethol, Fenchon und Estragol heißen die ätherischen Öle, die den Fenchel so beliebt machen“, erklärt die Expertin aus der Theater Apotheke.

Diesen Inhaltsstoffen verdankt der Fenchel auch seine umfassende Verwendung. Anethol sorgt für den süßlichen, anisartigen Geschmack, Fenchon verleiht dem Fenchel die bittere Note.

„Estragol ist mit Vorsicht zu genießen, da es in großen Mengen und über längere Zeit für die Leber schädlich sein kann" , so Strohmeier. Doch die Mengen, die wir zu uns nehmen, wenn wir Fenchel als Gemüse, Salat oder in Wurst essen, sind mehr als unbedenklich.

Die Warnung gelte mehr für den pharmazeutischen Einsatz des reinen Fenchelöls. Seinen Siegeszug trat der Fenchel aus dem Mittelmeerraum heraus an.

Nun gibt es ihn auf der ganzen Welt als Bonbon, Seife, Zahncreme, Salami, Schnaps, Tee, Gewürz, Gemüse oder Arznei. Vor allem die gehobene europäische Küche hat die weiße Knolle für sich neu entdeckt - roh als Salat, gedünstet als Gemüse oder als Würze von Brot, Fleisch- oder Wurstwaren.

Ganz klar sagt die Ernährungsexpertin: „Fenchel schmeckt gut, hat nur wenige Kalorien und ist reich an Kalium, Kalzium, Vitamin C und Magnesium, das entspricht alles dem Zeitgeist!“

Bildnachweis: Susanna Khoury

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